Auch in diesem Jahr kann ich meine Finger und meine Gedanken nicht von den Buddels fernhalten. Also habe ich das Jahr gleich mit einem Prachtexemplar begonnen, nämlich der 8. EYE OF THE WIND (siehe unten).

3-Mast-Marstoppsegelschoner MARE FRISIUM – Bau-Nr. 109 – Stapellauf 2. Dezember 2020

Dieses wunderschöne Schiff habe ich schon mehrfach auf der HanseSail in Rostock erlebt, aber gebaut habe ich sie letztlich aus einem anderen Grund: Per Zufall habe ich im Fernsehen Ausschnitte aus dem MTV Unplugged-Konzert 2 von Udo Lindenberg gesehen und ich war total geflasht von dem Typen, seiner Musik und seinen Texten. Ich habe mir die DVD bestellt und war sofort Fan. Im Making-Off sieht man, wie dieses Konzert auf eben dieser MARE FRISIUM vorbereitet wurde. Da war spontan die Idee geboren: Dieses Schiff baust du und bringst es Udo als Dankeschön für seine geile Mucke, seine starken Texte und für seine absolut tolle Haltung nach Hamburg. Ob ich ihm das nun persönlich in die Hand drücken kann weiß ich nicht. Corona hält uns noch immer in seinem festen Griff und ob man an Udo so ohne Weiteres ran kommt weiß ich auch nicht. Aber da fällt mir schon noch was ein.

Als ich mir im vergangenen Jahr 2019 die MARE FRISIUM während der HanseSail im Hafen näher anschauen wollte, habe ich freundlich gefragt, ob ich an Bord ein paar Fotos vom Deck machen dürfte. Man holte mir die Projektmanagerin die sichtlich genervt bei ihrem Kaffee weggeholt wurde und die mich mit deutlichen Worten vom Schiff herunter komplimentierte. Man wäre gerade schwer beschäftigt und hätte für mein Kokuloris überhaupt keine Zeit. Schade drum. Eigentlich war die holländische Besatzung ganz relaxed und freundlich, nur leider eben diese deutsche Projektmanagerin nicht.

Post von Udo

Ich habe mich irgendwann entschlossen, ihm die Buddel per Paket zuzuschicken. Ich rief im Hotel Atlantic in Hamburg an, und fragte, ob Udo dort immer noch wohne. Das wurde bejaht. Auf meine Frage ob ich ihm ein Paket zu seinem 75. Geburtstag schicken könnte, sicherte man mir zu, dass man das selbstverständlich an ihn weiterleiten würde. Also, gesagt – getan. Die MARE FRISIUM  wurde gut gepolstert in einem Paket verstaut, dazu noch ein persönlicher Brief von mir an Udo und ab ging die Post.

Offensichtlich hat meine Buddel Udo zu seinem Geburtstag errreicht und gefreut hat er sich wohl auch. Auf jeden Fall hatte ich heute morgen diese beiden Mails im  von seinem uPhone gesendet im Posteingang:

Ein paar Tage später kam ein schlichter weißer Brief mit schwarzem Edding an mich addressiert. Der war von Udo und darin befand sich dieses Autogramm von ihm – cool!

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Das Schiff wurde 1916 als 2-mastiger Logger in den Niederlanden unter dem Namen Petronella gebaut. In den 40-er Jahren fuhr sie als Frachtsegler, wurde aber später ihrer Masten beraubt und zum KüMo umgebaut. Hierbei wurde sie von 30m um fast 20m verlängert. Sie wurde in Helmut umbenannt und führ bis 1992 zwischen Deutschland und Schweden mit Fracht. 1993 wurde sie zum 3-Mast-Marstopsegelschoner umbebaut und fährt bis heute als Passagiersegler.
Länge: 49,5m      Breite: 6,7m       Segelfläche: 634m²


3-Mast-Gaffeschoner PIPPILOTTA – Bau-Nr. 108 – Stapellauf 16. Oktober 2020

Die PIPPILOTTA ist mir schon bei meinen Besuchen auf der HanseSail in Rostock aufgefallen. Ich finde dass sie mit ihrem grünen Rumpf eine fröhliche Ausstrahlung hat und eine verspielte Leichtigkeit verkörpert. Deshalb war sie ober-dran, um in eine Buddel gebannt zu werden. Diese eckige etwas rustikale Buddel stammt aus einem Geschäft in Leer und hat auf der Unterseite ein Loch für eine Zapfgarnitur. Die habe ich mit Kitt abgedichtet. Ein Loch, nämlich das im Hals ist vollkommen genug.

Hier ist noch ein kleines Video, dass die Entstehung des Buddelschiffes zeigt.

Das Original

Länge: 43,50m Breite: 7,1m Segelfläche: 586m²

Die PIPPILOTTA wurde 1933 als Heringslogger ERIKA in Elsfleth gebaut, und war für die Leeraner Heringsfischerei bis 1939 in der Nordsee unterwegs. 1939 bis 1945 war sie von der Deutschen Kriegsmarine beschlagnahmt und wurde erst nach Kriegsende wieder als Fischereischiff eingesetzt. 1957 wurde sie zum Frachtschiff umgebaut und fuhr bis 1986 unter verschiedenen Reedern. 1990 wurde das Schiff in PIPPILOTTA umbenannt und zum 3-Mast-Gaffeschoner umbebaut. Heute ist die PIPPILOTTA im Auftrag des Bundesforum Kinder und Jugendreisen unterwegs und hat den Heimathafen Kappeln an der Schlei.


Brigg EYE OF THE WIND – Bau-Nr. 107 – Stapellauf 5. März 2020

Schon wieder eine Eye? Ja, schon wieder eine Eye! Das Schiff ist so unglaublich schön, dass es mir einfach keine Ruhe lässt. Diese Version zeigt sie mit mehreren gerefften Segeln bei relativ rauher See. Sie ist für den Eigner des Schiffes Ronald Herkert bestimmt. In ein paar Wochen werde ich sie ihm mit nach Bayern nehmen. Mal schauen ob sie seinen kritischen Augen stand halten kann…

Ich habe sie in einer schönen großen bauchigen 5l-Flasche bebaut, weil ich finde dass sie darin super zur Geltung kommt und das Modell groß genug ist, um Details gut umsetzen zu können, aber andererseits klein genug ist, um auch Details weglassen zu können.

Das ist das Bild von dem ich mich zu dieser Version inspirieren lassen habe. Es stammt aus dem Buch „The Ship That changed A Thousand Lives“ von Ina Koys. Da steckt so unglaublich viel Energie aber auch so viel Erhabenes drin. Wer genau hinschaut, der wird sehen, dass die EYE da noch weiße Segel führte und unter Anderem am Großmast noch anders geriggt war.

Hier könnt ihr verfolgen wie diese Eye in die Buddel gekommen ist

Das Original

Hier könnt ihr euch die EYE OF THE WIND im Original anschauen