Dieses Jahr wird in Bezug auf meine Buddelschiffs-Aktivitäten ein besonderes Jahr: Nicht nur, dass ich auf mein 100. Buddelschiff zusteuere, auch mein Kopf ist voller Ideen, die in Flaschen realisiert werden wollen. Die letzte HanseSail in Rostock hat eindeutig ihre Spuren hinterlassen.

Jagt HOPPET af Brantevik (S) – Bau-Nr. 106 – Stapellauf 9. Dezember 2019

Dieses wunderschöne hölzerne Schiff ist mir das erste Mal 2016 während der HanseSail in Rostock aufgefallen. Ich saß mit Lars, dem Maschinisten der Eye of the Wind im Mast, als die HOPPET mit stolz geblähten Segeln an uns vorbei zog. „was für ein tolles Schiff“ dachte ich. Und da sie mich bis heute nicht losgelassen hat, habe ich sie jetzt in einer Buddel verewigt.

Das Original

Die HOPPET af Brantevik – ihr Name bedeutet HOFFNUNG – ist der Nachbau der dänischen Postjagt CASTOR aus dem Jahre 1867. Mit ihrer Planung wurde 1995 begonnen. Ihre Kiellegung erfolgte im Jahre 1997 im Südhafen von Brandevik, sie lief im Juli 2000 vom Stapel und stach erst im Jahr 2002 zu ihrer Jungfernfahrt in See.


Groninger Zeetjalk MERCURIUS (NL) – Bau-Nr. 105 – Stapellauf 21. November 2019

Dieses wunderschöne kleine Modell der Groninger Zeetjalk MERCURIUS ist für meinen Freund den Jutter und Flaschenpostsammler Wim Kruiswijk aus Zandvoort aan Zee bestimmt. Irgendwo im Internet habe ich ein Foto von dem Schiff gesehen und musste an Wim denken. Darum muss diese Buddel zu Wim. Und da er in seiner Wohnung, die voller Fundstücke vom Strand ist – von Playmobilfiguren, Tauwerk über Flaschenpost bis hin zu Walfischknochen und Gebissen – habe ich eine kleine Buddel ausgesucht, damit er nicht in Platznot kommt. Das Modell ist mit Bugspriet nur 4 cm lang. Und na klar musste das Schiff auf einem Stück Treibholz vom Strand aufgeständert werden.

Rundumansicht der Mercurius

Und hier könnt ihr die Entstehung verfolgen

Das Original

Die MERCURIUS gehört zur Flotte der Reederei Vooruit. Sie wurde 1885 gebaut und gehört damit zu den ältesten noch unter Segeln fahrenden Segelschiffen. Im Jahre 2008 wurde sie liebevoll renoviert und fährt als Charterschiff für Gruppen. Ihr Heimathafen ist Harlingen (NL)

Länge: 22,5m Breite: 5m Segelfläche: 20m2


Klipperbrigg MORGENSTER (NL) – Bau-Nr. 104 – Stapellauf . November 2019

 

 

Die Morgenster kenne ich mittlerweile von verschiedenen Segel-Events, wie der Sail in Bremerhaven, der HanseSail in Rostock oder der Delftsail in den Niederlanden. Sie hat mich zum einen durch ihre wunderschöne Gallionsfigur und zum anderen durch ihr harmonisches Rigg, dessen Segel an alte Fregatten erinnern, beeindruckt. Und jetzt suchte eine liebe Freundin ein besonders schönes Schiff für ihre Tochter Lilly als Geburtstagsgeschenk. Eventuell eine Kogge oder etwas in der Art. Aber als ich in diesem Sommer auf der HanseSail in Rostock unterwegs war, wusste ich es: Es kommt nur die MORGENSTER in Frage. Das traf es sich gut, dass ich kurz vorher auf einem Flohmarkt zwei fast makellose kugelförmige Buddels erstanden hatte. Und das ist das Ergebnis:

Hier kann man sich die Buddel von allen Seiten anschauen

Hier könnt ihr sehen, wie es zur Morgenster kam

Das Original

Die Morgenster ist ein Segelschulschiff mit dem Heimathafen Den Helder in den Niederlanden. Sie wurde 1919 als Herings-Logger unter dem Namen DE VROUW MARIA gebaut. 1927 wurde sie um 7 Meter verlängert und zu einem Motorschiff umgebaut. 1993 wurde sie dann zum Segelschiff umgebaut und als Brigg getakelt.
Die Gallionsfigur wurde von dem kanadischen Bildhauer Lynx Guidmond angefertigt.

Länge: 48 m Breite: 6,75 m Segelfläche: 600 m² Heimathafen: Den Helder (NL)

Toppsegelschoner SANTA BARBARA ANNA Bau-Nr. 103 Stapellauf 17. Oktober 2019

Dieses wunderschöne blaue Segelschiff habe ich erstmals 2016 auf der HanseSail in Rostock gesehen und war einfach nur begeistert von ihrem blauen Rumpf und den weißen Segeln. Also musste ich sie in eine Buddel ziehen. Leider hat es von der Kiellegung bis zur Fertigstellung etwa 2 Jahre gedauert, wobei sie die meiste Zeit in Warteposition war. Aber jetzt habe ich es endlich geschafft, sie in ihren gläsernen Hafen zu überführen. Mittlerweile habe ich auch schon Kontakt mit den Leuten von Bramschot e. V. aus Rostock gehabt, die haben schon einen Platz an Bord ausgeguckt.

Hier kann man sich das Schiff von allen Seiten anschauen

Hier kann man sich anschauen, wie das Buddelschiff entstanden ist

Das Original

1985 bis 1985 wurde das Schiff nach seinem Verkauf zum Toppsegelschoner aufwendig umgebaut. Bis 1993, nach mehreren Verkäufen segelte sie als Passagierschiff mit nur mäßigem Erfolg. 1993 wurde sie von Joey Kelly erworben und an die Bedürfnisse der Kelly-Family angepasst. Das Schiff wurde nach der versorbenen Mutter der Kellies Barbara Anna in SANTA BARBARA ANNA umbenannt.

Länge: 44,2 m      Breite: 7 m     Segelfläche: 667 m2

Seit 2014 betreibt der gemeinnützige Verein »Bramschot e.V.« in Rostock die SANTA BARBARA ANNA. Ziel und Zweck dieses aus Kreisen der Crew gegründeten Vereins ist es, die traditionelle Seemannschaft auf Großseglern als Brauchtum zu erhalten und zu pflegen und durch Einbeziehung Jugendlicher an die nächste Generation weiterzugeben.


2-Mast-Toppsegelschoner AVATAR Bau-Nr. 102 Stapellauf 23. Juli 2019

Diese Buddel mit Inhalt ist für André Hanzens, den Eigner und Kapitän der AVATAR bestimmt. Ich habe sie ihm bei meinem Besuch der HanseSail in Rostock mitgenommen und er war, ebenso wie seine Frau Evelien und die Crew, sehr begeistert.
Es ist bereits meine zweite AVATAR, die ich verbuddelt habe. Die erste habe ich 2015 gemeinsam mit der OOSTERSCHELDE in einer Buddel verewigt. Zugeben, gegen heute ein wenig schlicht. Aber 2015 war ich gerade erst wieder mit meinen Buddelschiffen begonnen (nach 30 Jahren Abstinenz!)

Das Original

Das Schiff wurde 1941 im deutschen Wolgast mit der Baunummer 401, als Kriegsfischkutter (KFK) gebaut. Diese Kutter waren kleine Marineschiffe, gebaut auf Schnelligkeit aber mit dem Aussehen eines Fischereifahrzeuges, um den Feind zu täuschen. Die Spanten des Schiffes wurden aus Stahl gebaut aber es erhielt eine Beplankung aus Holz, so dass es weniger empfindlich gegen magnetische Minen wurde. Nach Kriegsende wurde das Schiff in die Niederlande gebracht und im Jahr 1957 von Holz in Stahl umgebaut um dann als Fischerboot die Nordsee zu befahren. Der KFK Kutter wurde als sehr schnelles und seetüchtiges Schiff bekannt. Als IJMUIDEN 64 unter dem Namen Grietje Maria gehörte sie dann einige Jahre der Fischereiflotte an. Anschließend wurde sie noch einige Jahre als Sportfischerboot benutzt und wurde im Jahre 1998 verkauft um sie zu einem Charterboot umzubauen. Dieses Projekt wurde jedoch nicht umgesetzt und 2010 hat André Hanzens das Schiff gekauft um aus ihr einen schönen Toppsegelschoner zu machen.
Was einst ein Kutter war, hat inzwischen prächtige, neue Formen angenommen. Und genau wie die Twister (Andrés voriges Schiff) ist die Avatar komplett zu einem Luxus-Segelschiff mit dem Charakter einer Yacht umgebaut worden, sie wurde im März 2014 fertiggestellt.
Und so hat sie einmal ausgesehen als sie als Grietje Marie unterwegs war:

Und so hat sie ausgesehen, als André sie 2010 fand und kaufte. Kaum vorstellbar, dass aus diesem (sorry) Wrack die schmucke AVATAR von heute geworden ist. Das geht wohl nur mit viel Fachwissen, Kennerblick und ganz viel Geduld und Liebe zum Detail!


Vollschiff FLYING DUTCHMAN Bau-Nr. 101 Stapellauf 28. Mai 2019

Dies ist schon die zweite FLYING DUTCHMAN aus meiner Werft. Die erste habe ich für den Inhaber des Bistros „Der Fliegende Holländer“ in Ditzum gebaut. Mittlerweile ist das Lokal aber von Julia, der neuen Inhaberin übernommen worden und der alte Inhaber konnte sich von dem Schiff nicht trennen und hat es mitgenommen. Also musste ich noch einmal ran. Auf dem Logo des Lokals ist dieser Teeklipper zu sehen. Und auf dieser Abbildung beruht meine Version der FLYING DUTCHMAN: Mit den Lee-Segeln und allem drum und dran ist das Modell ziemlich umfangreich geworden und es waren 94 Fäden notwendig um es zum Funktionieren zu bringen. Also 94 Fäden, die nach dem Einbuddeln aus der Flasche heraus liefen und einzeln verklebt und gekappt werden mussten. Nur gut dass man in dieser 5-Liter-Flasche relativ viel Platz zum Arbeiten hat.

Wenn ihr mehr über die Entstehung der FLYING DUTCHMAN erfahren wollt, dann klickt einfach hier.


Projekt TIMEBOTTLE Bau-Nr. 100 Brigg EYE OF THE WIND als

Gaffelschoner FRIEDRICH (1911) Stapellauf 16. Februar,
EYE OF THE WIND (1976) Stapellauf 13. März und
EYE OF THE WIND (2019) Stapellauf 11. April

Die Wandlungsfähigkeit dieses wunderschönen mittlerweile über 100 Jahre alten Schiffes hat mich dazu inspiriert, sie in einer TIMEBOTTLE in 3 verschiedenen Stadien ihres Seins darzustellen:
Als 2-Mast-Gaffelschoner FRIEDRICH, so hieß das Schiff als es 1911 vom Stapel lief,
als Brigantine EYE OF THE WIND wie Tiger Timbs sie 1976 wieder in Fahrt gebracht hat und
als Brigg EYE OF THE WIND wie sie heute im Jahre 2019 auf unseren Weltmeeren zu sehen ist.

Hier könnt ihr mehr über die Geschichte der EYE nachlesen und

hier könnt ihr die Arbeiten an der TIMEBOTTLE anschauen

Hier könnt ihr euch die Timebottle von allen Seiten anschauen


Gaffelschoner REGINA MARIS Bau-Nr. 099 – Stapellauf 8. Januar 2019

Das heutige durchziehende Sturmtief habe ich genutzt, um an die mittlerweile 6. Auflage der REGINA MARIS letzte Hand anzulegen und sie letztendlich „einzubuddeln“. Dieses Modell ist für Matthias aus Nürnberg bestimmt, der im vergangenen Jahr im Rahmen der Aktion Ocean College auf ihr um die halbe Welt gesegelt ist. Ein schönes Erinnerungsstück.

Bevor die REGINA MARIS in ihren gläsernen Hafen einlaufen konnte, musste sie natürlich während einer ausgiebigen Probefahrt auf Herz und Nieren getestet werden. Na klar das alles wie geschmiert lief:

Das Original

Hier geht es zum Original