hier sind die Buddelschiffe, die ich im Jahre 2016 gebaut habe
Nach der Versteigerung im Spätsommer habe ich zwar gleich mit der Friedjof Nansen begonnen, aber trotzdem hat es noch bis in den März gedauert, bis meine Werft wieder Fahrt aufgenommen hatte.
Großtoppsegelschoner Fridjof Nansen – Bau-Nr. 073 – Stapellauf 19. März 2016
Wie schon gesagt hat die Bauzeit sich von Oktober mit vielen Schaffenspausen bis gestern hingezogen. Da ist sie nämlich in meiner kleinen Kellerwerft in ihren letzten Hafen eingelaufen. Ich habe sie sozusagen verbuddelt. Geschützt wird sie von einer alten 2l-Buddel, in der einmal Metallbeize gewesen ist. Sie stammt aus dem Jahre 1912, passt also super zum Original. Das Modell ist etwa 15 cm lang.
Das Original
Die Fridjof Nansen wurde 1919 auf der Kalundbørg Shibsværft als Gaffelschoner Edith gebaut und hieß danach Frederik Fischer, Gertrud II und ab 1992 Fridjof Nansen. Ihr Heimathafen ist Stralsund.
Sie ist 52m lang, 6,80m breit und hat eine Segelfläche von 850 qm.
Bark Artemis – Bau-Nr. 74 – Stapellauf 24. März 2016
Diese wunderschöne holländische Bark ist für Wolfhart aus Wiesbaden bestimmt, der seinen 75. Geburtstag an Bord eben diese Schiffes feiern wird. Das Modell habe ich in einer 1,5l-Flasche gebaut, es ist ca. 13 cm lang und 8 cm hoch. Die Üb erführung zum neuen Eigner war übrigens höchst spektakulär. Der Zug, mit dem die Artemis transportiert wurde, kollidierte unterwegs mit einem PKW. Die Artemis hat alles gut überstanden und ist wohlbehalten in ihren neuen Heimathafen eingelaufen.
Das Original
Die Bark Artemis wurde 1926 in Norwegen als Walfänger gebaut. In den 1950er Jahren wurde das Schiff als Frachtschiff umgebaut und bis in die 1990er Jahre genutzt. 2001 wurde es von einer holländischen Investorengruppe gekauft und komplett restauriert und modernisiert. Seitdem fährt es wieder unter Segeln und es können Törns auf ihr gebucht werden. Der Heimathafen ist Franeker (NL)
Sie ist 50 m lang, 7 m breit und hat eine Segelfläche 1050 qm
Faltboot – Bau-Nr. 75 – Stapellauf 24. April 2016
Na klar, ein Faltboot kennt man natürlich ganz anders. Ich habe auch eines und man kann ganz prima damit verreisen und paddeln. Dieses „Faltboot“ ist in einer Bierlaune oder besser gesagt Weinlaune entstanden. Gestern abend kamen wir auf den Trichter, dass wir doch mal wieder – wie früher als Kinder – ein Papierboot bauen könnten. Also Youtube hergeholt und das entsprechende Video angeschaut (früher fragte man Oma!). Es hat erst ein wenig geholpert, aber dann klappte es ganz gut. Zum Schluss kam ich auf die Idee, den Kahn wieder abzufalten, das Blatt in eine Buddel zu stecken und dort wieder zu einem Schiff zusammen zu falten. Ja und das ist dabei heraus gekommen. Übrigens ein Gemeinschaftsprojekt: Meine Frau hat das Schiffchen – außerhalb der Flasche – gefaltet und ich habe es dann „eingebuddelt“.
Schoner REGINA MARIS Bau-Nr. 76 – Stapellauf 26. April 2016
Heute ist unter widrigen Bedingungen – Hagel und Schnee (Ende April!) – der holländische Schoner Regina Maris in seinen gläsernen Heimathafen eingelaufen. Im Sommer hatte ich mir im von Baltrum diese wunderschöne Flasche mit Sanddorn-Gold-Likör mitgebracht. Ich finde Flasche und Schiff passen gut zueinenander. Dieses Modell ist ein Geschenk für meinen Physiotherapeuten Maarten Schaapman, der es geschafft hat, meinen Tennis-Ellenbogen zu heilen.
Schoner VIDAR – Bau-Nr. 77 – Stapellauf 26. April 2016
Mit den gleichen widrigen Umständen wie die REGINA MARIS, hatte auch der schmucke Schoner VIDAR zu kämpfen. Bei der VIDAR lässt sich das schon aufgrund der grauen Wolken, die den Hintergrund in der Flasche bilden, vermuten. Die VIDAR hat mich durch ihre Gesamterscheinung – auch durch die braunen Segel – in ihren Bann gezogen, und wollte, nachdem ich sie einmal entdeckt hatte, unbedingt von mir gebaut werden. Ich habe versucht, sie dem Eigner der VIDAR anzubieten, aber leider ist davon nix geworden, weil der nicht in die Pötte gekommen ist – schade. Jetzt ziert sie das Wohnzimmer eines anderen Fans.
Das Original
Die VIDAR ist ein Schiffsveteran aus dem jahre 1877 und wurde in Norwegen als einmastige Schaluppe gebaut. Sie wurde nach einer sehr langen und wechselvollen Geschichte mit Umbauten und Zerstörungen durch Feuer an Bord letztendlich im Jahre 2001 in Peenemünde als Restaurant-Schiff festgemacht. Schade eigentlich, aber immer noch besser als Abwracken.
Die VIDAR ist 40m lang, 7m breit und hat eine Segelfläche von 560qm.
Schoner JOHANNA- Bau-Nr. 78 – Stapellauf 12. Mai 2016
Als ich bei meinem Heilpraktiker diese kleinen Teströhrchen gesehen hatte, war die Idee geboren: So ein Röhrchen ist doch der optimale „Hafen“ für ein Supermini-Schiffchen. Gesagt – getan: In mehrstündiger Fummelarbeit entstand der Schoner Johanna in diesem Teströhrchen mit einer Masthöhe von 6mm. Jetzt kann Kalle auch testen ob ich eine Buddelschiffallergie habe oder nicht …
Brigg Eye of the Wind – Bau-Nr. 79 – Stapellauf 26. Mai 2016
Heute, es war relativ kalt und regnerisch, lief in meiner kleinen Kellerwerft die Eye of the Wind vom Stapel. Ich habe sie in eine leicht grünliche 2l-Flasche „eingebuddelt“. Sie ist für Frank, den ehemaligen Schiffskoch der Eye bestimmt.
Das Original
Hier geht es zur Geschichte der Eye of the Wind
Brigg Eye of the Wind – Bau-Nr. 80 – Stapellauf 11. Juli 2016
So verregnete Sommer haben manchmal doch ihren Vorteil. Man kann sich so schön in seine Werkstatt zurückziehen, Schiffe basteln und dabei alles vergessen. In diesem Fall ist das folgende Buddelschiff, das übrigens für den Eigner des Schiffes Ronald Herkert bestimmt ist, dabei heraus gekommen. Übrigens ist die Original Eye ebenfalls im Juli vom Stapel gelaufen – das war vor 105 Jahren!
Das Original
Klar dass es sich um die gleiche Eye handelt wie bei der oben, sie ist schließlich einzigartig. Aber mich hat die Takelung mit den weißen Segeln so fasziniert. Dieses Foto stammt übrigens vom Schiffskoch der Eye Frank Anders.
2-Mast-Toppsegelschoner Bisschop van Arkel – Bau-Nr. 81 – Stapellauf 15. Oktober 2016
Endlich ist es geschafft, die Bisschop hat ihren gläsernen Hafen erreicht. Sie sollte eigentlich schon viel früher fertiggestellt sein, aber bei dem schönen Spätsommerwetter konnte ich mich nicht aufraffen, im Keller zu sitzen. Diese Bisschop ist für Kaspar zum 57. Geburtstag. Kaspar ist ein absoluter Bisschop-Fan und langjähriger Mitsegler. Klar dass man dann irgendwann seine eigene Bisschop haben will, oder?
Das Original
Die Bisschop van Arkel wurde 1900 als 2-Mastschoner gebaut und befuhr bis 1953 unter deutscher Flagge die Ostsee. Danach wurde sie von einem holländischen Eigner liebevoll restauriert und neu getakelt. Daraus wurde der heutige Toppsegelschoner, auf dem Törns gebucht werden können.
Länge: 26 m, Breite: 5,50 m, Segelfläche: 700 m²
Bark CYPRIAN – Bau-Nr. 82 – Stapellauf 18. Oktober 2016
Diese Bark habe ich für den Inhaber des Wrakkenmuszeums auf Terschelling gebaut. Bei einem Besuch im vergangenen Jahr bot ich ihm einen Handel an: Ich suchte mir aus seinen zahlreichen Strandfunden im Museum eine schöne Wodkabuddel aus und versprach ihm, dass wenn ich das nächste Mal nach Terschelling käme, ich ihm die Buddel zurückbringen würde – dann aber mit einem Schiff darin. Und wenn ihr die Geschichte dieses Schiffes unten lest, dann wisst ihr, warum ich gerade die CYPRIAN gebaut habe.
Das Original
Die CYPRIAN war eine hölzerne Bark unter norwegischer Flagge. Am 6. November 1905 schlug sie während eines schweren Sturmes vor Terschelling leck, worauf der Kapitän sich entschloss, sie auf den Strand auflaufen zu lassen, um das Sinken zu verhindern. Jan Smit, Bauer aus Formerum auf Terschelling kaufte das Wrack und baute aus dem Wrackholz das Gebäude in dem das heutige Wrakkenmuzeum untergebracht ist.
Wenn jemand nach Terschelling fährt und das Wrakkenmuzeum nicht gesehen hat, der hat echt was verpasst!
Vollschiff FLYING DUTCHMAN – Bau-Nr. 083 – Stapellauf 14. November 2016
Das Original
Anlass zu dem Bau war die Tatsache, dass der Wirt des Cafés Der Fliegende Holländer, Rob Gillot in Ditzum in dem dort ansässigen Buddelschiffmuseum unter den etwa 600 ausgestellten Buddelschiffen keine Flying Dutchman gefunden hat. Das ging natürlich garnicht: Ein Fliegender Holländer, der keinen Fliegenden Holländer hat. Also habe ich mir sein Firmanschild abfotografiert und davon inspiriert ist dieses Buddelschiff die FLYING DUTCHMAN entstanden.
Dreimastschoner AMERICAN PRIDE – Bau-Nr. 84 – Stapellauf 29. November 2016
Diesen schmucken Gaffelschoner mit seinem wunderschönen weißen Rumpf und roten Segeln hat sich mein Sohn Torben gewünscht. Klar dass das Schiff in der Buddel eines seiner Lieblingsgetränke landen musste.
Das Original
Die AMERICAN PRIDE wurde 1941 auf der US-Amerikanischen Werft Muller Boatworks in Brooklyn gebaut. Sie hat eine Länge von 40m und eine Breite von 7m und verfügt über eine Segelfläche von 460 qm. Ihr gegenwärtiger Heimathafen ist Port Long Beach in Kalifornien. Sie wird von der Children’s Maritime Foundation (CMF) betrieben. Das Schiff soll also dazu beitragen, dass Kinder das seemännische Handwerk kennen lernen und Teamgeist leben und schätzen lernen.
Brigg TRE KRONOR – Bau-Nr. 85 – Stapellauf am 21. Dezember 2016
Kurz vor Weihnachten habe ich es doch noch geschafft die wunderschöne schwedische Holzbrigg TRE KRONOR in ihren gläseren Hafen zu verlegen. Diese herrliche Brigg habe ich in diesem Sommer auf der HandeSail in Rostock entdeckt und lieben gelernt. Die musste ich mir einfach bauen. Ich habe sie sowohl von meinem Kajak aus auf der Warnow und auf der Ostsee und von der Brigg Eye of the Wind, auf der ich mitgesegelt bin, bewundern können. Einfach atemberaubend schön, wie sie unter vollen Segeln durchs Wasser pflügt.
Das Original
Die TRE KRONOR ist ein Nachbau der Gladan, einer Brigg die 1857 als Lastenfahrzeug der Marine gebaut wurde. Vier Herren mit einer Passion für Schönheit, Navigation und Segelschiffe gründeten 1993 das Projekt StockholmsBriggen. Die ersten Zeichnungen wurden 1994 präsentiert und 1997 wurde der Kiel auf Skeppsholmen in Stockholm gestreckt. Die TRE KRONOR wurde – wie die Vorlage – aus Holz gebaut. Das Schiff lief am 27. August 2005 vom Stapel und wurde von der Patin Kronprinzessin Victoria von Schweden auf den Namen TRE KRONOR getauft. Im Jahre 2008 absolvierte sie ihre Jungfernreise.
Länge: 35 m Breite: 8,25m Segelfläche: 730 qm